Abgestürztes Volume und/oder defekte Festplatte!?

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bluesea1

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Liebe alle,

ich hab seit 4 Jahren eine DS213+ mit 2x 3TB WD Red Platten in SHR Raid.
Kürzlich begann die NAS Probleme zu machen (piepsen), ich konnte das Problem nicht lösen, hab den Support kontaktiert, die NAS resettet, bisher leider alles erfolglos.

Heute hab ich's nochmal versucht und die NAS resettet (DSM neu installiert).
Leider kann ich die Fehlermeldungen nicht wirklich interpretieren, siehe screenshots. Es ist wohl ein Volume abgestürzt, aber ich finde keine Option zum Reparieren.
Von den Daten habe ich ein Backup, nicht ganz aktuell, aber falls die Wiederherstellung scheitert, dürfte nicht sehr viel verloren sein...

Habt ihr Tipps für mich, was ich probieren könnte?
Vielen Dank! Liebe Grüße,
der Jens

Clipboard01.jpgClipboard02.jpgClipboard03.jpg
 

dil88

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Ich würde mir zuerst die SMART-Rohdaten ansehen. Du kannst sie hier auch als Screenshot posten. Dann bitte darauf achten, dass alle Werte zu sehen sind.
 

frankyst72

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die SMART-Werte findest Du unter Speichermanager > HDD/SSD > Datenträger x > Integrationsstatus > S.M.A.R.T-Informationen
 

m0useP4d

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Man sieht schon, dass die beiden Platten fehlerhafte Sektoren aufweisen, die erste 2080 und die zweite 50. Ich würde die Platten nicht mehr benutzen und austauschen...
 

dil88

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M0useP4d hat recht. Wenn das Backup aktuell ist, würde ich sicherheitshalber manuell eine DSS-Datei auf Deinem Rechner speichern, ggfs. Screenshots der Konfiguration von Paketen machen, die sich nicht sichern lassen, und dann die DS mit neuen Platten neu einrichten. Anschließend dann das Backup wiederherstellen und fehlende Pakete installieren und konfigurieren.

PS: Willkommen im Forum!
 

bluesea1

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Danke für eure rasche und zahlreiche Hilfe!

Ich konte heute auf die Daten zugreifen und ein Backup ziehen. (Warum das mit abgestürztem Volume geht, verstehe ich nicht, aber egal.) D.h. Datenverlust ist kein Thema mehr.

Die SMART-Werte zu den beiden Platten findet ihr im Anhang. Soll ich noch einen ausführlichen SMART-scan machen?

Bleibt wirklich nur ein Plattentausch?
Danke, der Jens


PS: Wie kann das eigentlich sein, dass die Platten bereits jetzt kaputt sind? Es sind WD Red WD30EFRX, nicht ganz billig, lt. Synology mit dieser NAS kompatibel, 3 Jahre Garantie - und jetzt sind sie nach 4 Jahren defekt, bei nicht sehr intensiver Nutzung.
Vielleicht liegt der Defekt auch an der Art, wie ich die NAS verwende? Bei uns liegen die Daten von 3 Usern auf der NAS, darauf greifen mehrere Quellen (z.B. Laptop) laufend zu, und lokal am Laptop liegen praktisch kaum Daten. Sind 11.000 Betriebsstunden wirklich schon das Ende der erwarteten Lebensdauer?

Clipboard04.jpg
Clipboard05.jpg
 

Andy+

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Nur weil die HDD´s nicht alt oder wenige Betriebsstunden haben, kann man pauschal nicht sagen, die halten sicher noch eine ganze Weile. Es ist ein technisches Produkt, was hergestellt wird und das kann grundsätzlich in jedem Zustand kaputt gehen. Es gibt Fälle, in denen eine Serie oder vereinzelt HDD´s betroffen sind, die gehen trotz Neuzustand innerhalb kurzer Zeit defekt, andere dagegen halten Jahre, wo der Gedanke hochkommt, wie das sein kann.

Ich würde an Deiner Stelle jede weitere Aktion lassen, sondern sofort tauschen. Hinterher kannst Du noch immer Experimente machen, aber daß die HDD für den NAS nicht mehr sicher ist, ist klar. Setze die HDD vielleicht irgenwo ein, wo es nicht darauf ankommt, sollte die doch vollends abschmieren.

Nebenbei, wenn Du zwei einzelne, von einander unabhängige HDD´s hast, mach tägliche Backups, Du bist nie sicher! Noch besser wäre ein SHR zu machen mit entsprechenden HDD´s + tägliche Backups.
 

bluesea1

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@Andy+
Ich hatte die beiden Platten bisher im SHR Verbund.

Noch 2 Fragen:
1) Habt ihr Empfehlungen für neue Platten mit besserer Haltbarkeit? Oder andere Einstellungen für eine neue Platten, damit die nicht so schnell defekt werden?
2) Und ist die Nutzung der NAS, wie in meinem vorigen Beitrag beschrieben, aus eurer Sicht ok und unproblematisch für die Platten?

Um ein externes Backup werde ich mich, nach dieser Erfahrung, jetzt sicher kümmern!
Mich hat v.a. erstaunt, dass jetzt beide Platten gleichzeitig den Geist aufgeben. Kann man die noch für irgendwas verwenden? zB für Backups?

Danke!
der Jens
 

dil88

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Die SMART-Werte beider Platten sehen aus meiner Sicht schlecht aus, mit denen würde ich nichts mehr machen.

Zu 1. Hinsichtlich der Zuverlässigkeit habe ich Gutes über HGST Platten gelesen. Die laufen aber mit 7.200 Upm - also mit höherer Drehzahl - und verbrauchen deshalb etwas mehr Strom. Die sparsamsten Platten mit 3TB bzw. 4TB sind die WD Red und die Seagate Ironwolf bzw. NAS.

Zu 2. Für die Nutzung sind die Platten geeignet.
 
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Andy+

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Da es in einem NAS in der Regel eher nicht auf beste Geschwindigkeit ankommt, ausser man hat aussergewöhnliche Anwendungen, würde ich entweder ausgesprochene NAS-HDD´s nehmen oder bewährte Desktop-HDD´s. Zudem scheint es so, je kleiner die Kapazitäten der HDD´s sind, umso zuverlässiger sind diese, zumeist sind diese auch noch robuster gebaut und wegen der geringeren Speicherdichte unsensibler.

Ich habe zB. bereits seit einigen Jahren die durchaus beliebte und bewährte Seagate ST3000DM001 im Einsatz, bislang ist nicht eine ausgefallen. Oder die Seagate ST4000DM000 habe ich bislang in meiner DS412+ dann DS415+ im Einsatz, ohne Probleme. Eine von denen ist in meiner DS1815+ mal defekt gegangen, da denke ich, sollten wegen der vielen HDD´s doch eher langsamere oder besser gedämpfte NAS-HDD´s rein, da zuviele HDD´s dann Microschwingungen übertragen. Nun denn, aber auch da gings ansonsten bislang gut.

Eigentlich hilft nur das Internet studieren und gucken. Zu den HGST könnte ich nun nichts sagen. Zuletzt kann aber auch bei den bewährtesten ein Ausfall auftreten, zuletzt steckt keiner drin.
 

Fusion

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Noch eine Anmerkung zur Lebensdauer. Hab hier 10 3TB WD Red (in 3 verschiedenen DS) als Vergleich mit zwischen 13k und 33k Betriebsstunden, alle 03/2013 gekauft.
Die zwei "ältesten" haben 32k und 33k Stunden, aber (wie auch fast alle anderen aus der Gruppe) weniger als 100 LoadCycles und Start/Stops, die waren also wirklich im Dauerlauf.
Die sind alle noch putzmunter.
 

bluesea1

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Anscheinend ist das mit den LCC wohl ein umfangreicheres Thema, bei den WD Red Platten.
Siehe zum Beispiel hier:
https://www.amazon.de/gp/customer-r...viewpnt?ie=UTF8&ASIN=B008JJLW4M#R4AEE46GXOXZC

Ich hab mal den WD-Support kontaktiert, vielleicht geht da was auf Kulanz, wenn gleich 2 Platten kurz nach Ende der Garantiezeit das Zeitliche segnen...

Inzwischen großes Danke an alle, die mir hier geholfen haben!!
der Jens
 

Fusion

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Deine load cycles sind noch weit unterhalb der 600k. Sehe da keine Auffälligkeiten.
Die LCC Problematik gab es mal bei bestimmten Firmware Versionen der 4tb Modelle. Aber da reden wir von hundert tausenden lcc und nicht von 20k.
Festplatten sind eben Verschleißteile.
 

bluesea1

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Noch eine letzte Frage:
Auf welche SMART-Werte oder sonstigen Informationen schaut ihr denn, um einzuschätzen, ob eine Platte noch zu gebrauchen ist oder schon kritisch ist (= mit erhöter Wahrscheinlichkeit bald defekt sein wird)??

Danke!
 

dil88

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Ich schaue primär auf ID 1, 5, 7 und 196-200.
 

Fusion

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Smart Werte sind kein absoluter Indikator. Habe auch schon Platten gehabt die ohne das geringste Anzeichen das Zeitliche segnen, aber wenn man was sieht ist es nur noch eine Frage der Zeit.
Die Werte sind je nach Hersteller und Plattentyp teilweise anders zu interpretieren oder sind anders ausgelegt/berechnet.
Das heißt hautpsächlich Erfahrungswerte zusammen mit Hersteller-Doku als Hilfe bei der Interpretation.

Man möge mich ergänzen oder korrigieren, wo meine Sicht unvollständig oder nicht korrekt ist.
Kritische Werte sind z.B. (je nach Hersteller ist ein Wert von 0 in Ordnung (z.B. WD), oder man muss sich den eigentlichen Wert erst aus einer Hex-Umrechnung und 16/32-Bit Separierung bestimmen (z.B. Seagate))
raw_read_error_rate > Lesefehler (die noch korrigiert werden. Bei modernen Laufwerken muss eigentlich ständig korrigiert werden, weil die Strukturen und Signale kleiner/empfindlicher geworden sind. Das geht aber nicht unbedingt in diesen Wert ein) Hier sind vor allem große Veränderungen in kurzer Zeit ein Indiz für Mechanik oder Elektronikprobleme.
reallocated_sector_ct
calibration_retry_ct > teilweise als Indiz für Neujustage der Leseköpfe zur Spur. Starker Anstieg als Indiz für Mechanik oder Elektronikprobleme
load_cycle_count > nur als Indikator wie oft der Arm der Leseköpfe auf einer Rampe abgesetzt wird.
reallocated_event_count
current_pending_sector
offline_uncorrectable
UDMA_crc_error_count > möglicherweise Probleme mit Elektronik oder Kontaktprobleme am SATA Kabel / Steckverbinder
Multi-Zone_error_rate > möglicherweise Probleme mit Plattenelektronik, Lesekopf oder Magnetzellen

Die genannten Werte zu den Sektoren geben an, wann ein Sektor mit Lesefehler geflaggt wurde, wann er als dauerhaft nicht mehr nutzbar geflaggt wurde (nach wiederholtem leseversuch(en)) und durch einen Reserve-Sektor ersetzt wurde. uncorrectable heißt sie sind dauerhaft beschädigt und konnten auch durch Lese/Schreiben nicht wieder aktiv gesetzt werden.
Findest du auch unter Wikipedia zu SMART die ganzen Begriffe.

Spätestens bei Auffäligkeiten sollte man zusehen, dass das Backup auf aktuellen Stand kommt, wenn es dies noch nicht ist. Je nachdem wie wichtig das System ist würde ich dann früher oder später tauschen.
Persönlich tausche ich lieber früher, auch falls dadurch eventuell ein möglicher RMA beim Hersteller nicht durch geht, aber das sind mir meine Nerven wert bei den Verschleißteilen "Festplatte".
Bis jetzt wurde aber noch jede Platte in der Garantie getauscht. Von den rund 96 Platten die mir so in der Familie durch die Finger gelaufen sind, waren aber nur 4 zum RMA und wurden getauscht. Weitere Aussonderungen kamen meist durch Kapazitätsvergrößerung oder Hardware-Wechsel etc vor dem Lebensende der Festplatten zu stande.
 
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