Pxe

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oxidizer

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Hallo,

gibt es eine Möglichkeit Betreibsysteme, Live-CDs oder ähnliches über die DS zu booten? Sprich, die DS als PXE-Server laufen zu lassen?

Meine Vortsellung ist einfach, dass man z.B. über ein Web-Interface (3rd Party) eine ISO-Image auswählt und die DS bietet diese dann zum booten an. Hat da jemand ne Ahnung von ob das gehen würde?
 

itari

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hi oxidizer,

netter Gedanke :) Hab leider kein Environment, um das zu testen. Man kann sich zusätzlich per ipkg ein isofs.ko herunterladen. Damit ist das Mounten via loop-device möglich *guck*. tftp gibts auch zum Installieren ipkg list | grep tftp:

atftp - 0.7-9 - Advanced TFTP server and client
tftp-hpa - 0.48-1 - A tftp package

Ich glaube, damit wären die wichtigsten Voraussetzungen gegeben ;)

itari
 

oxidizer

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hab da mal gefunden:

Allgemeine Beschreibung,wie man übers Netzwerk booten kann

Vorraussetzungen:

Server (Bootserver) mit konfiguriertem DHCP- und tftp-Server.
PXE-fähiger PC (Client)


Für die DHCP-Server-Installation existiert ein weiteres HowTo hier im Forum.

Der tftp-Server läßt sich mit :
Code:
ipkg-cl update && ipkg-cl install tftpd-hpa

installieren.
Danach muß nur das tftpboot-Verzeichnis angelegt werden,
welches im Startscript "/mnt/etc/init.d/S34tftpd-hpa" des tftp-servers definiert wird.
--> "-s /usr/tftpboot"



Begriffserklärungen :

DHCP :
Das Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) ermöglicht die Zuweisung der Netzwerkkonfiguration an Geräte durch einen Server.

tftp :
TFTP ist ein abgespeckter ftp-server (minimalste Funktionalitaet) ,der zum Laden von Betriebssystemen oder Konfigurationen über das Netzwerk dient.


Vorbereitungen (serverseitig) :

Auf dem Bootserver muß ein DHCP-Server konfiguriert sein,
der den Client´s auf Anfrage nicht nur die Netzwerk-Konfiguration

* IP-Adresse
* Subnetmaske
* DNS-Server
* Gateway

übergibt,sondern zu dem noch den Namen des zu ladenen Bootfiles,
das über den tftp-Server später angefordert wird.

Nach erfolgreicher Netzwerkkonfiguration versucht der Client nun, vom tftp-server das Bootfile anzufordern.
In meinem konkreten Beispiel heisst das Bootfile "pxelinux.0".

Erklärung :
PXELINUX ist ein Bootloader, um Linux (aber auch andere Systeme !) komplett vom Netz zu booten.
PXELINUX lädt per TFTP den Kernel und dieser wiederum *kann* sein Root-FS (per NFS zum Beispiel) mounten.

Der tftp-server stellt nun in seinem definierten tftpboot-Verzeichnis die Dateien bereit,die per Anfrage übertragen werden sollen.

Nach dem der Client seine Netzwerkkonfiguration erhalten hat,versucht er nun den Bootloader "pxelinux.0" aus dem Bootverzeichnis des tftp-Servers (in meinem Beispiel "/mnt/tftpboot") zu laden, um das Binary anschliessend zu starten.

Der Bootloader "pxelinux.0" wiederum versucht nun, ein spezielle Konfiguration,abhängig von der eigenen MAC-Adresse, zu laden.

Beispiel für die Suche nach möglichen Konfigurationsdateien :

pxelinux.cfg/01-00-56-45-43-11-79
pxelinux.cfg/C0A8000A
pxelinux.cfg/C0A8000
pxelinux.cfg/C0A800
pxelinux.cfg/C0A80
pxelinux.cfg/C0A8
pxelinux.cfg/C0A
pxelinux.cfg/C0
pxelinux.cfg/C
pxelinux.cfg/default

Live und in schwarz-weiss :
Posted Image, might have been reduced in size. Click Image to view fullscreen.

Diese spezielle Vorgehen des Bootloaders ermöglicht es, individuelle Konfigurationen für unsere Rechner zu erstellen.
Wenn keine der rechnerbezogenen Konfigurationsdateien existiert,
wird die Standard-Konfiguration "default" geladen.

In dieser Datei "tftpboot/pxelinux.cfg/default" werden nun die verschiedenen Boot-Systeme
- und damit die zu startenden kernel mit weiteren Optionen- definiert.

Zum besseren Verständnis eine Übersicht der Verzeichnisstruktur des tftp-Servers :

Verzeichnis : tftpboot (absoluter Pfad = /mnt/tftpboot)
Inhalt: pxelinux.0 ( = Binär-Datei,Bootloader)

Verzeichnis : tftpboot/pxelinux.cfg (= Konfigurationsverzeichnis von Pxelinux)
Inhalt: default (Textdatei mit Bootoptionen)

Alle TFTP Pfade von PXELinux werden relativ zu dem Verzeichnis behandelt, in dem sich der eigentliche Bootloader pxelinux.0 befindet!

Beispiel-Konfiguration der Datei "default"

Code:

DEFAULT install
PROMPT 1
TIMEOUT 10

LABEL install
kernel 1-debianinstall/linux
append vga=normal initrd=1-debianinstall/initrd.gz --

LABEL win98se
kernel 2-win98se/memdisk
append initrd=2-win98se/win98se.img

LABEL local
Localboot 0


Erkärungen zu unserer Beispiel-"default"

Default install
Ladet das Bootimage,das unter LABEL install angegeben ist,
solange nichts anderes angegeben wird.

PROMPT 1
Prompt eingeschalten,um ein Bootimage oder weitere Optionen per Tastatur einzugeben :

boot: win98se

würde das Bootimage auswählen,das unter LABEL win98se angegeben ist.

TIMEOUT 10
Wenn keine Eingabe per Tastatur erfolgt,wird nach 10 Sekunden
das voreingestellte Boot-Image gestartet.

Hinter LABEL install verbirgt sich in meinem Beispiel ein Debian-Netboot-Binary,um eine Debian-Netzinstallation durchzuführen.
D.h. nur der Debian-Installer wird per netboot geladen,um dann eine komplette Debian-Installation (Nachladen der ausgewählten Pakete übers Internet) zu starten.

Hinter LABEL win98se verbirgt sich ein Image einer Orginal Win98SE-Bootdisk.
Um dieses Image einzubinden benötigt man das Binary memdisk,welches sich im Verzeichnis 2-win98se unterhalb von tftpboot befindet.
Als Parameter wird memdisk "append initrd=2-win98se/win98se.img" mit auf den Weg gegeben.

Zum Verständnis nochmal in Kurzform der komplette Boot-Vorgang,um übers Netzwerk ein Win98-Disketten-Image zu starten :

PC-Bios --> Bootmenü --> Netzwerk --> PXE-Loader :

Funktion des PXE-Loaders :
DHCP-Client,Netzwerk-Konfig (inklusive tftp-bootfile-Name) anfordern
Danach tftp-client starten, Boot-file (pxelinux.0) laden und starten

Funktion des pxelinux-Bootloaders :
pcelinux.0: Konfig-Datei in "tftpboot/pxelinux.cfg/" suchen und interpretieren
win98se auswählen, pxelinux.0 läd und startet memdisk

Funktion von memdisk :
memdisk reserviert Speicher für eine kleine Ramdisk und klinkt sich als Festplatte bzw. Floppy-Laufwerk ein.
Danach wird das win98se.img in die Ramdisk geladen
( "append initrd=2-win98se/win98se.img" )
und eingebunden, um die Kontrolle an den Bootloader der Diskette zu übergeben:

und schon geht unsere Win98-Diskette ab wie Schmidt´s Katze.

Alles klar ?

Hinweis :
Es gibt im Netz fertige Disketten-Images zum Downloaden.
Alternativ kann man sich auch aus einer Boot-Diskette selbst ein Image erstellen.
Code:
dd if=/dev/fd0 of=/tmp/disk.img


Weiter mit LABEL localboot 0
Diese Option läßt uns ganz normal über die Festplatte booten und
startet den dort hoffentlich vorhandenen Bootloader.


----cut----

Die verwendeten Binaries wie

pxelinux.0
memdisk

stammen aus dem Syslinux-Projekt.
Die aktuelle Syslinux-Version bekommt ihr bei kernel.org.
Archiv entpacken und einfach die benötigten Dateien rausziehen und an die richtigen Stellen (im HowTo angegeben) kopieren.

Wer mag, kann sich aus diesem Archiv auch noch die Dateien

menu.c32
vesamenu.c32

ziehen,um ein optisch ansprechendes Bootmenü zu generieren.

Strukur-Empfehlungen für tftpboot :

Meistens wird mehr als eine Boot-Option gewünscht,daher ist es empfehlenswert,für jede Boot-Möglichkeit ein eigenes Unterverzeichnis in
/mnt/tftpboot/
anzulegen.
In dieses Unterverzeichnis gehören die Boot-Binaries, sowie evtl. benötigte Unterverzeichnisse;
bezogen auf ein netboot-Archiv,wie Debian es zum Beispiel anbietet.
--> google: "debian netboot.tar.gz"

Eingebunden wird jedes zu bootende Binary dann über die /mnt/tftpboot/pxelinux.cfg/default

In der Konfig-Datei "default" dann das Unterverzeichnis
- relativ zum Bootverzeichnis des tftp-Servers -

1-debianinstall/linux
2-win98se/win98se.img"

eintragen.

Ich habe fertig !

Ich hoffe das HowTo ist einigermaßen nachvollziehbar geschrieben, damit ihr Eure NAS-Funktionalitäten weiter ausbauen könnt.

Carpe diem !


Noch ein kleiner Nachschlag zum Abrunden :

Beispiel für ein Boot-Menü :
( ohne Prompt,Auswahl per Pfeiltasten oder Hotkey ,Booten mit [Enter] )

Dafür muß die Datei "menu.c32" aus dem Syslinux-Archiv nach tftpboot kopiert werden !

tftpboot/pxelinux.cfg/default :

Code:

DEFAULT menu.c32
PROMPT 0
TIMEOUT 0

MENU TITLE openNAS-Bootserver

MENU LABEL ^1 - Debian - Netzinstallation
kernel 1-debianinstall/linux
append vga=normal initrd=1-debianinstall/initrd.gz --

LABEL win98se
MENU LABEL ^2 - Win98-Diskette mit CD-Rom
kernel 2-win98se/memdisk
append initrd=2-win98se/win98se.img

LABEL local
MENU LABEL ^3 - Festplatte booten
Localboot 0


MENU LABEL ^1 : Die 1 ist nun hervorgehoben und steht als Hotkey zur Verfuegung.

Live und diesmal in Farbe :
Posted Image, might have been reduced in size. Click Image to view fullscreen.


Das Layout des Menüs lässt sich mit folgenden Befehlen anpassen:

MENU WIDTH 80
MENU MARGIN 10
MENU PASSWORDMARGIN 3
MENU ROWS 12
MENU TABMSGROW 18
MENU CMDLINEROW 18
MENU ENDROW 24
MENU PASSWORDROW 11
MENU TIMEOUTROW 20

Bei den Zahlen handelt es sich um die Standardwerte.


Kann man das so für die DS umsetzen? gibt es denn PXELinux für die DS?
 

oxidizer

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so...ich hab´s geschafft. Falls jemand interesse hat, dann kann ich ja mal meine Konfiguration post. Ich hab bis jetzt

DOS (Win98SE-Bootdisk), VistaPE und Damn Small Linux über PXE zum laufen gebracht. Was ich bis jetzt nicht geschafft habe ist BartBE zum laufen zu bekommen. Aber ich muss sagen, ist ne coole Sache. Was klasse ist, dass auch das Damn Small Linux (DSL) läuft. Einfach über PXE booten, DSL wird über das Netz geschickt und in den RAM des Clienten geladen und geboot. Dann kann man damit arbeiten :)
 

itari

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Ja gibt mal die Konfigurationen bekannt. :)

itari
 

oxidizer

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ok...ich glaub das wird etwas länger.

Ich versuch es mal am ehesten an Dos-Bootdisketten zu erklären.

Als erstes muss man folgende Packete installieren mit:

ipkg install tftp-hpa
ipkg install dhcp


Desweiteren benötigen wir das Packet SYSLINUX von http://www.kernel.org/pub/linux/utils/boot/syslinux/syslinux-3.70.zip
Aus diesem File benötigen wir die pxelinux.0 und die Datei menu.c32, die wir dann nach /opt/tftpboot kopieren. Weiterhin benötigen wir den Inhalt des Verzeichnisses memdisk. Den Inhalt kopieren wir nach /opt/tftpboot/win98se. Das Verzeichnis win98se muss aber erst erstellt werden.

An Dateien benötigen wir noch das Boot-Medium. In diesem Fall müsst ihr mal im Netz nach der Datei WIN98SEC.IMG suchen. Das findet man recht schnell. Diese Datei kopieren wir ebenfalls nach /opt/tftpboot/win98se

Jetzt müssen beide Server konfiguriert werden:

tftp-Server:
die Datei tfpt liegt bei mir im Verzeichnis /opt/etc/xinetd.d und sieht wie folgt aus:

Rich (BBCode):
#
# ftp://ftp.kernel.org/pub/software/network/tftp/
#
service tftp
{
socket_type = dgram
protocol = udp
wait = yes
user = root
server = /opt/sbin/in.tftpd
server_args = -s /opt/tftpboot 
disable = no
per_source = 11
cps = 100 2
flags = IPv4
}


htcp-Server konfigurieren

Die Konfigurationsdatei dhcpd.conf liegt bei mir unter/opt/etc und sieht bei mir so aus:

Rich (BBCode):
ddns-update-style none;
ddns-updates off;

allow booting;
allow bootp;

option domain-name-servers      192.168.0.2, 192.168.0.10;

subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 {

	option subnet-mask              255.255.255.0;
	option routers			192.168.1.1;	
	option domain-name              "OXI";
	option perform-mask-discovery       false;
	option router-discovery             false;
		
	range dynamic-bootp 192.168.1.100 192.168.1.150;
	default-lease-time 21600;
	max-lease-time 43200;
	next-server 192.168.1.104;
	filename "pxelinux.0";
}

kurze Erklärung:
range dynamic-bootp: der Bereich an IP´s die vom PXE-Server akzeptiert werden sollen
next-server: die IP der DiskStation

Nun muss ein Ordner pxelinux.cfg im Ordner /opt/tftpboot erstellt werden. in diesem Ordner muss die Datei default erstellt werden. In dieser Datei wird das PXE-Boot-Menü, welches der PXE-Client zur Sicht bekommt, konfiguriert. Diese sieht bei mir so aus (für den Post hier verkürzt!):

Rich (BBCode):
DEFAULT menu.c32
PROMPT 0
NOESCAPE 0
TIMEOUT 300


MENU TITLE Bootmenue

LABEL local
MENU LABEL ^1 - Booten von lokaler Festplatte
LOCALBOOT 0
	    
LABEL DOS_N
MENU LABEL ^3 - DOS mit CD-Rom-Treiber
KERNEL win98se/memdisk
APPEND initrd=win98se/win98se.img

Jetzt muss man nur noch beim Clienten die PXE-Boot-Option im Bios aktivieren und dann kann es losgehen. :)

Testen kann man die ganze Sache mit VMware. So brauch man nicht permanent seinen Rechner neu booten zum testen.

So, dass war´s erstmal im groben. Wer möchte, kann sich nach dieser Anleitung ein VistaPE-Image erstellen und über PXE booten.

Ich hoffe ich hab nichts vergessen oder was verwirrendes geschrieben. Zum Schluss noch mein aktuelles PXE-Boot-Menü. Wobei ich sagen muss, dass BartPE und LiveXP bei mir noch nicht laufen. Ne coole Sache ist auch Pmagic (zum partitionieren und Image erstellen/wiederherstellen ala Ghost). Wer sich dafür interssiert sollte nach dieser Seite vorgehen um es einzubinden: Klick!
 

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itari

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Einfach toll :)

Gibt es auch eine Lösung für PCs, die als Client noch nicht die PXE-Bootoption haben. Ich meine, gibt es so etwas wie ein Pre-OS, dass man sich vielleicht beim Booten des PCs per CD in seinen PC laden kann, um dann das fehlende PXE zu ersetzen.

itari
 

oxidizer

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oh...das kann ich nicht sagen aber ich möchte meinen, dass ich beim stöbern im Internet sowas gelesen habe, dass es möglich sei.
 

mista

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Hi Oxidizer (und alle anderen ;)

Ich habe es geschafft, meine DiskStation als PXE Server zu konfigurieren. Damit kann ich nun Client PC´s über LAN booten.

Mein Ziel war es, Windows XP auf einem Client nur über Netzwerk zu installieren (keine Bootdisk, keine Installations CD´s).

Habe das ganze über das Unattended Projekte (unattended.sourceforge.net) gemacht.

Läuft jetzt alles Prima, aber gerade am Anfang hat man schon einige Probleme das ganze zum Laufen zu bringen.

Falls also jemand Interesse hat zu erfahren, wie man einen PC wie aus dem Nichts zu einer Win XP Maschine macht, würde ich auch einen kleinen Guide dazu schreiben.

Grüße,
Alex
 

itari

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Falls also jemand Interesse hat zu erfahren, wie man einen PC wie aus dem Nichts zu einer Win XP Maschine macht, würde ich auch einen kleinen Guide dazu schreiben.

Das wäre richtig schön, wenn du das tun würdest. :)
Vielleicht kannst das sogar ins Wiki schreiben.

itari
 

mista

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Hi,

sorry für die Verzögerung, aber ich habe einen neuen Job und daher wenig Zeit.
Ich werde den Wiki-Eintrag nächstes Wochenende schreiben.

Gruß
Mista
 

QTip

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Ich hab es auch mal versucht, einen TFTP auf der DS zu installieren...hier nun das Ergebnis:

Installation
Als Erstes frischen wir unsere Paketverwaltung auf und installieren die folgende Pakete:
Code:
ipkg update
ipkg install tftp-hpa
ipkg install dhcp
Nun entfernen wir das nicht benötigte Paket xinetd mit
Code:
ipkg --force-depends remove xinetd
Die Überreste von xinetd müssen wir manuell entfernen...da wären
Code:
rm /opt/etc/xinetd.d
rm /opt/etc/xinetd.conf
rm /opt/etc/init.d/S10xinetd
Konfiguration des TFTP
Jetzt kommt das, was der xinetd im Normalfall für den TFTP machen würde - den Dienst oder auch Service des TFTP's bereitstellen und die Anfragen auf Port 69 an den TFTP weiterzuleiten. Ich benutze dafür allerdings den "einfachen" inetd, da er auf der DS schon vorhanden ist. Bitte folgende Zeile in der /etc/inetd.conf eintragen:
Code:
tftp    dgram   udp     wait    root    /opt/sbin/in.tftpd      /opt/sbin/in.tftpd -s /opt/tftpboot
Der letzte Parameter hinter dem -s ist der gewünschte Pfad für die PXE-Konfiguration und Images die zum Booten der Clients gebraucht werden.
Solltet ihr diesen ändern (z.B. in /volume1/tftpboot) dann könnt ihr das bei der Installation vom TFTP erstellte Verzeichnis wieder entfernen.
Damit der INETD das auch benutzen kann, müssen wir ihn neustarten
Code:
/usr/syno/etc/rc.d/S03inetd.sh restart
Überprüfen kann man das mit
Code:
netstat -lu
Dort sollte dann folgende Zeile auftauchen:
Code:
udp        0      0 *:tftp                  *:*
Den TFTP können wir schon mal grundlegend testen. Eine Testdatei im Verzeichnis tftpboot ablegen:
Code:
echo TFTP Test > /opt/tftpboot/test.txt
Danach in Windows mit Start - Ausführen - cmd.exe die Console öffnen und folgenden Befehl ausführen:
Code:
cd c:\
tftp <IP_DER_DISKSTATION> get test.txt
Das Ergebnis sollte nun so aussehen:
Code:
Übertragung erfolgreich: 11 Bytes in 1 Sekunden, 11 Bytes/s
Konfiguration des DHCP
Es fehlt noch die Konfiguration des DHCP Servers. Solltet ihr schon einen DHCP-Server z.B. von euerem Router benutzen, solltet ihr den IP-Bereich des DHCP-Servers in eurem Router auf einen etwas kleineren Bereich beschränken (z.B. 192.168.0.50 - 192.168.0.254). Somit hättet ihr ein paar IP's frei, die ihr dem DHCP-Server auf der DS zur Verfügung stellen könnt. Das sollte auch für üppig ausgefallene Netzwerke reichen ;)
In die /opt/etc/dhcpd.conf kommt nun folgendes:
Code:
ddns-update-style none;
ddns-updates off;

allow booting;
allow bootp;

# hier für gewöhnlich die Adresse des Routers eintragen.
option domain-name-servers 192.168.0.1;

# euer Subnetz und Maske
subnet 192.168.0.0 netmask 255.255.255.0 {

    option subnet-mask 255.255.255.0;
    option routers 192.168.0.1;
    option domain-name "OXI";
    option perform-mask-discovery false;
    option router-discovery false;

    # IP-Bereich den ihr für den DHCP-Server nutzen wollt
    range dynamic-bootp 192.168.0.10 192.168.0.20;
    default-lease-time 21600;
    max-lease-time 43200;
    # IP der Diskstation
    next-server 192.168.0.50;
    # Dateiname des Programmes für das Bootmenü
    filename "pxelinux.0";
}
Im Anhang die fertige Datei, die ihr nur noch an euren IP-Bereich anpassen müsst. Die Endung .txt nach dem Download nicht vergessen zu entfernen. Der DHCP-Server muss noch die neue Konfiguration einlesen, das wird mit
Code:
/opt/etc/init.d/S56dhcp
durchgefüht.

Einrichten des Bootmenüs
Wie schon im Post #7 beschrieben, das Paket SYSLINUX von http://www.kernel.org/pub/linux/utils/boot/syslinux/syslinux-3.70.zip runterladen. Aus dem Paket benötigen wir die Datei core/pxelinux.0 und com32/menu/menu.c32. Diese beiden kopieren wir nun nach /opt/tftpboot. Im Verzeichnis /opt/tftpboot erstellen wir nun ein Verzeichnis pxelinux.cfg. In diesem Verzeichnis erstellen wir eine neue Datei default mit folgendem Inhalt:
Code:
DEFAULT menu.c32
PROMPT 0
NOESCAPE 0
TIMEOUT 300

MENU TITLE Bootmenue

LABEL local
MENU LABEL ^1 - Booten von lokaler Festplatte
LOCALBOOT 0
Das reicht erstmal um die Funktion vom TFTP und DHCP zu testen. Rechner neustarten und Netboot auswählen (vom Bios abhängig), Nun sollte euer Rechner per DHCP-Anfrage eine IP zugewiesen bekommen. Kurz darauf müsste das PXE-Bootmenü erscheinen.
Für die, dessen Bios noch kein PXE-Boot erlaubt, gibt es einen Netboot Image Creator -> http://rom-o-matic.net/gpxe/gpxe-0.9.4/contrib/rom-o-matic/
Wählt dort euer Netzwerkkartenmodell und das für euch passende Imageformat aus (meist .iso), mit dem ihr dann eine Floppydisk oder sogar einen USB-Stick ausstatten könnt.

So das war meine Version für die grundlegende Inbetriebnahme von TFTP + DHCP für das Booten per PXE. Ich hoffe das es ausreichend verständlich geschrieben ist. Für Fragen und Verbesserungsvorschläge habe ich immer ein offenes Ohr ;)
Ich werde in der nächsten Zeit noch einige Anleitungen für das Starten von diversen Tools und Betriebssystemen per PXE verfassen.

stay tuned...
 

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Hy,

woran könnte es liegen, das es hier nicht mehr weiter geht.
Verzeichnisse existieren... Config Datein angepasst, aber irgend etwas stimmt noch nicht.
 

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papiga01

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sehr gute Anleitung!
Da wünscht man sich eine Fortsezung und eine konkrete Linux, Windows und/oder Acronis-Image Installation:) und was es genau mit der Netboot_Image_Creator.ISO auf sich hat?!

Gruß
 

denon2002

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Hallo,

BootMenü per Text funktioniert... nun benötige ich nochmals eure Hilfe.

Könnte mir bitte mal einer die Konfig "default" Inhalt /opt/tftpboot/pxelinux.cfg/default für das grafische Menü posten ?
 
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denon2002

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Hallo,

BootMenü per Text funktioniert... nun benötige ich nochmals eure Hilfe.

Könnte mir bitte mal einer die Konfig "default" Inhalt /opt/tftpboot/pxelinux.cfg/default für das grafische Menü posten ?

Keiner der PXE mit grafischer Oberfläche betreibt ?
 

papiga01

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denon2002

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Danke,... werde ich am Wochenende mal ausprobieren.
 

papiga01

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hat den jemand es schon geschafft Windows per LAN zu installieren?

Mir würde es (als 1.Schritt) schon genügen, statt einer "full unattended Windows-Installation", dass die Winows-CD auf der DS kopiert liegt und die Installation wenigstens anläuft und ich die Installation dann "per Hand" fertigstelle.

Der Anleitung auf http://unattended.sourceforge.net/ kann ich nicht ganz folgen :rolleyes:
 
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