Warum sind Schweizer für die Todesstrafe?

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itari

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Warum wollen ausgerechnet Schweizer Schweizer und nicht Anhänger der russischen Mafia oder religiöser Minderheiten umbringen? *guck*

Itari
 

crick

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Todesstrafe halte ich fuer sinnvoll. Allerdings nur bei klarer Beweis- und Sachlage. Allerdings halte ich es bei Sexualverbrechen (auch wenn schlimm genug!!) nicht fuer angemessen, sofern kein Serientaeter.
 

jahlives

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Dies in aller Klarheit: Schweizer sind nicht für die Todesstrafe (zumindest hoffe ich das sehr). Diese Eingabe zur Initiative welche bei der Bundeskanzlei eingereicht wurde, stammt wie es scheint aus dem Umkreis einer Familie, die eine Angehörige bei einem Sexualverbrechen verloren hat.
Von dem her kann man es ein bisschen verstehen.

Ich bin vollkommen gegen die Todesstrafe, habe mich jedoch trotzdem etwas mit dieser Initiative beschäftigt. Was mich echt beängstigt, sind die Gesetzesparagrafen, die die Befürworter einführen wollen. Zum einen hat ein Gericht keine Möglichkeit mehr eine andere Strafe als die Todesstrafe zu verhängen, wenn ein Mord resp vorsätzliche Tötung im Zusammenhang mit einem Sexualverbrechen steht. Das würde dieses Gesetz dem Gericht vorschreiben.
Weiterhin ist explizit erwähnt, dass in einem solchen Fall keinerlei Gutachten oder Experten berücksichtigt werden dürfen. Strafmilderung gibt es dann per Gesetz in diesen Fällen nicht mehr.

Daneben verletzen wir mit einem solchen Vorhaben etliche internationale Veträge und Konventionen. Auch die europäische Menschenrechtskonvention und stellen uns auf eine Stufe mit Weissrussland, dem letzten Land in Europa, das die Todesstrafe noch vollzieht.
Das in der Schweiz auf solche "nebensächlichen" Dinge geschissen wird, dürfte die Welt seit der Minarettabstimmung wohl gemerkt haben.

Und wirklich zu denken gibt es mir, dass eine solche Eingabe überhaupt zugelassen wird. Erst wenn die Initianten 100'000 Unterschriften haben, wird überhaupt geprüft ob eine Initiative nicht doch unzulässig sein könnte. Allerdings entscheidet dies dann nicht ein Gericht sondern das Parlament und nächstes Jahr haben wir Wahlen!
 

jahlives

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Todesstrafe halte ich fuer sinnvoll. Allerdings nur bei klarer Beweis- und Sachlage. Allerdings halte ich es bei Sexualverbrechen (auch wenn schlimm genug!!) nicht fuer angemessen, sofern kein Serientaeter.
Du weisst, dass auch das beste Justizsystem der Welt niemals 100% sicher sein kann. Daher darf man eine solche Strafe nicht befürworten, denn Augenzeugen können sich irren oder Indizien auf eine falsche Person zeigen.
Ich habe kein Problem wenn so ein "Täter" 925 Jahre aufgebrummt bekommt, aber die Todesstrafe darf niemals in Frage kommen.
 

nas-newbie

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Todesstrafe halte ich fuer sinnvoll. Allerdings nur bei klarer Beweis- und Sachlage. Allerdings halte ich es bei Sexualverbrechen (auch wenn schlimm genug!!) nicht fuer angemessen, sofern kein Serientaeter.

Ich hoffe, das war ironisch gemeint... :mad:

MfG
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HarryPotter

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Todesstrafe halte ich fuer sinnvoll. Allerdings nur bei klarer Beweis- und Sachlage. Allerdings halte ich es bei Sexualverbrechen (auch wenn schlimm genug!!) nicht fuer angemessen, sofern kein Serientaeter.

Die Aussage ist absoluter Schwachsinn. Wer spielt Gott und entscheidet was klare Beweis- und Sachlage ist?

Und selbst wenn - selten so was dämliches gehört - ausser natürlich von den SVP-Idioten, die sind die schlimmste Pest in der CH.
 

itari

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Ich dachte, man könnte das Thema trotz eventueller emotionaler Betroffenheit ohne Verunglimpfungen diskutieren. :rolleyes:

Nur so am Rande: wir sind alle bewusste Mörder ... in dem wir Lebewesen für unsere eigene Versorgung töten (mit Vorsatz = Mord). Das fängt bei Bakterien an (Mundspülung), geht über Gummibärchen (wo kommt nochmal die Gelatine her?) und hört längst nicht auf bei den Angestellten einer chinesischen Firma, wo wir wegen unseren netten Apple-Hobby-Geräten Selbstmorde billigend in Kauf nehmen und nicht den nächsten Apple-Laden in die Luft sprengen. Ich rede gar nicht über die Heuschrecken, Wale, Hunde, Katzen, Schlagen, Bienen, Schweine, Rinder (vielleicht sogar alles im Mac), die für uns ihr Leben lassen, damit wir das meiste in den Abfall werfen.

Guten Appetit noch und regt euch nicht allzu sehr auf, sonst müssen wegen der Medikamente noch ein paar Mäuse, Ratten und Affen mehr ihr Leben lassen.

Itari
 

a-jay

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nas-newbie

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Ich dachte, man könnte das Thema trotz eventueller emotionaler Betroffenheit ohne Verunglimpfungen diskutieren. :rolleyes:

Nur so am Rande: wir sind alle bewusste Mörder ... in dem wir Lebewesen für unsere eigene Versorgung töten (mit Vorsatz = Mord). Das fängt bei Bakterien an (Mundspülung), geht über Gummibärchen (wo kommt nochmal die Gelatine her?) und hört längst nicht auf bei den Angestellten einer chinesischen Firma, wo wir wegen unseren netten Apple-Hobby-Geräten Selbstmorde billigend in Kauf nehmen und nicht den nächsten Apple-Laden in die Luft sprengen. Ich rede gar nicht über die Heuschrecken, Wale, Hunde, Katzen, Schlagen, Bienen, Schweine, Rinder (vielleicht sogar alles im Mac), die für uns ihr Leben lassen, damit wir das meiste in den Abfall werfen.

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Bin Veganer...Insofern gilt deine Mitteilung nicht...

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itari

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Kann ich so nicht akzeptieren. §211 StGB "Mörder ist, wer [...] einen Menschen tötet"

Und ob man die Inkaufnahme von Selbstmord als Mord bezeichnen kann?

Alle Soldaten sind potentielle Mörder??? Hab ich schon immer gesagt. :D

Und gibt es die Definition des 'Mordens' erst seit Einführung des StGB? Ist der Begriff des Mordens nicht ein interkultureller Begriff? Und vielleicht ist die obige Definition ja auch überholt ... wir stellen ja gerade in den letzten 20 Jahren fest, dass unser Erbgut sich kaum von dem anderer affenartigen Lebewesen unterscheidet, also warum dann überhaupt noch groß zwischen Menschen und anderen Lebensformen unterscheiden? Haben Tiere keine Seele?

Kommen wir doch mal zu dem Kern: was wäre denn Schlimmes daran, wenn wir das Töten von Lebewesen grundsätzlich nicht gut finden (auch Pflanzen sterben) und wir mit dem Dilemma leben müssen, anderes Leben zu töten, um zu überleben und vielleicht auch Spaß daran haben? Siehe die Debatte um Videospiele. Man muss auch den Mut haben, sich zur 'schwarzen' Seite des Seele zu bekennen und vielleicht auch ausleben ... hört sich jetzt ein wenig dreist an, aber die Forderungen in der Schweiz werden ja auch von Menschen betrieben, die sich ein klein wenig von Rachegelüsten getrieben fühlen (da steckt Trieb drinne). Die Frage stellt sich halt, wieviel ist noch gut und wann ist es ein wenig daneben; also die Frage nach der gesellschaftlichen Akzeptanz des Mordens und des Hinrichtens. Und die kann jederzeit und überall anders aussehen. Ist unbequem aber leider wahr. Und für die Schweizer stellt sie sich jetzt ...

Itari
 

nas-newbie

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Alle Soldaten sind potentielle Mörder??? Hab ich schon immer gesagt. :D

Und gibt es die Definition des 'Mordens' erst seit Einführung des StGB? Ist der Begriff des Mordens nicht ein interkultureller Begriff? Und vielleicht ist die obige Definition ja auch überholt ... wir stellen ja gerade in den letzten 20 Jahren fest, dass unser Erbgut sich kaum von dem anderer affenartigen Lebewesen unterscheidet, also warum dann überhaupt noch groß zwischen Menschen und anderen Lebensformen unterscheiden? Haben Tiere keine Seele?

Kommen wir doch mal zu dem Kern: was wäre denn Schlimmes daran, wenn wir das Töten von Lebewesen grundsätzlich nicht gut finden (auch Pflanzen sterben) und wir mit dem Dilemma leben müssen, anderes Leben zu töten, um zu überleben und vielleicht auch Spaß daran haben? Siehe die Debatte um Videospiele. Man muss auch den Mut haben, sich zur 'schwarzen' Seite des Seele zu bekennen und vielleicht auch ausleben ... hört sich jetzt ein wenig dreist an, aber die Forderungen in der Schweiz werden ja auch von Menschen betrieben, die sich ein klein wenig von Rachegelüsten getrieben fühlen (da steckt Trieb drinne). Die Frage stellt sich halt, wieviel ist noch gut und wann ist es ein wenig daneben; also die Frage nach der gesellschaftlichen Akzeptanz des Mordens und des Hinrichtens. Und die kann jederzeit und überall anders aussehen. Ist unbequem aber leider wahr. Und für die Schweizer stellt sie sich jetzt ...

Itari

Sorry, kann damit nicht wirklich viel anfangen.

Denn die Verantwortung (moralischer und ethischer; westlicher Kultur, du sollst nicht töten etc.) gegenüber Dritten verbietet derartiges handeln.

Das Ganze dann unter Darwin abzustempeln (der Stärkere überlebt) ist längst überholt.

MfG
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P.S.: Virtuelles Töten mit realem Töten gleichsetzen ist hoffentlich ironisch gemeint...
 

jahlives

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Wenn wir itaris Definition von "Mord" so weit fassen, dann bist du natürlich auch ein Mörder. Oder sind Pflanzen keine Lebewesen? ;)

Ich denke, dass wir uns einig sind, dass es nötig sein kann einen Menschen zu töten (z.B. finaler Rettungsschuss bei einer Geiselnahme). Dabei muss aber eine unmittelbare Bedrohung bestehen. Und das tut sie bei einem zu 200 Jahren verurteilten Sexualverbrecher bestimmt nicht.

Ich finde auch man darf schon für die Todestrafe sein, man muss dann aber so konsequent sein und eingestehen, dass man mit Sicherheit auch Unschuldige über den Jordan befördern wird. Kein Justizsystem der Welt ist unfehlbar. Das musste auch der Paparazzi in Rom einsehen :)
 

nas-newbie

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Wenn wir itaris Definition von "Mord" so weit fassen, dann bist du natürlich auch ein Mörder. Oder sind Pflanzen keine Lebewesen? ;)

Ich denke, dass wir uns einig sind, dass es nötig sein kann einen Menschen zu töten (z.B. finaler Rettungsschuss bei einer Geiselnahme). Dabei muss aber eine unmittelbare Bedrohung bestehen. Und das tut sie bei einem zu 200 Jahren verurteilten Sexualverbrecher bestimmt nicht.

Ich finde auch man darf schon für die Todestrafe sein, man muss dann aber so konsequent sein und eingestehen, dass man mit Sicherheit auch Unschuldige über den Jordan befördern wird. Kein Justizsystem der Welt ist unfehlbar. Das musste auch der Paparazzi in Rom einsehen :)

Ich glaube man muss es schon differenzierter sehen...Ein Lebenwesen zu töten, dass denkt etc. (spricht Gehirn) hat ein Anrecht zu leben.

Dies gilt für Mensch und Tier.

Wenn ich zusätzlich noch berücksichtige, wieviele Fälle in Amerika zurückgezogen werden mussten, weil falsch geurteilt wurde, dreht sich mein Magen um. Hauptsache man hat seine Rache. Macht uns das zu besseren Menschen bzw. höheren Wesen als Tiere? Ich glaube wir sind primitiver, weil Tiere zumindest deswegen töten, weil sie hunger haben. Und nicht aus Spass.

Wir sind tief gesunken.
 

itari

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Sorry, kann damit nicht wirklich viel anfangen.

Schade, denn das Durchspielen von Gedanken ist auch eine Kulturleistung


Denn die Verantwortung (moralischer und ethischer; westlicher Kultur, du sollst nicht töten etc.) gegenüber Dritten verbietet derartiges handeln.

Immer dran denken, dass 1) die christliche 'Kultur' eine kleinasiatische/ägyptische Kultur ist und 2) dass diese Kultur in der Vergangenheit (und auch heute noch gerne) mit den 'bösen' Anderen kurzen Prozess macht ('heilige Kriege'), sich also gerne gegen die eigenen Postulate stellt

Das Ganze dann unter Darwin abzustempeln (der Stärkere überlebt) ist längst überholt.

Das hatte ich gar nicht verargumentiert gehabt, gut dass du mich daran erinnerst :D

MfG
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P.S.: Virtuelles Töten mit realem Töten gleichsetzen ist hoffentlich ironisch gemeint...

Dass das Töten auch Spass macht ... ob virtuell oder real ... da gibt es die Begriffe 'Blutrausch' oder 'Jagdfieber'. Wo kommen die eigentlich her?

Meine These noch einmal etwas deutlicher: Der Mensch muss/musste töten können, sonst könnte/konnte er (als Gattung) nicht überleben. Und zwar nicht nur zum Zwecke der Verteidigung, sondern zweckgebunden, um Nahrungsquellen zu erschließen. Das steckt in uns (Trieb) und damit muss man sich immer wieder auseinander setzen, weil Töten und Morden zu 'unserem' Handwerk (des Menschen) gehört. Deswegen haben sich viele Gesellschaften Regeln (Gesetze) gegeben, dies zu kanalisieren und zwischen mehr oder weniger gerechtfertigten Motiven fürs Töten unterscheiden zu können. Und dabei wird dem 'schlecht' motivierten Töten, der Begriff 'Morden' zugeschoben. Die Frage ist, ob auch 'Rache ähnliche' Motive gern gesehen und ausgelebt werden müssen (Rache ist ein phychische Realität) oder ob man sich an dieser Stelle 'gemeinschaftlich' und 'vorsorglich' eine Barriere aufbaut. Und es ist halt die Diskussion, wie man mit den 'Rachegefühlen' umgeht ... die Vorlage ist ja auch schon uralt: 'Auge um Auge' oder alternativ: 'Liebe auch deinen Feind und halte im auch die andere Wange hin (also opfere dich lieber, als dass du dich verteidigst)'

Videogames sind weder harmlos noch hätten sie Anhänger, wenn sie nicht 'Triebe' (Triebkräfte unsere Phyche) aufgreifen würden ... sie bieten eine legitime Möglichkeit, etwas auszuleben, was man zweckmäßigerweise nicht in der Realität ausleben sollte ... das ist auch ein Grund, warum sie eine Existenzberechtigung besitzen ...

Itari
 

HarryPotter

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Einmal mehr viel Lärm um nichts wegen ein paar hirnlosen mediengeilen Proleten.

Aber Journalisten kann man heutzutage ja jeden Scheiss andrehen.
 

nas-newbie

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Dass das Töten auch Spass macht ... ob virtuell oder real ... da gibt es die Begriffe 'Blutrausch' oder 'Jagdfieber'. Wo kommen die eigentlich her?

Meine These noch einmal etwas deutlicher: Der Mensch muss/musste töten können, sonst könnte/konnte er (als Gattung) nicht überleben. Und zwar nicht nur zum Zwecke der Verteidigung, sondern zweckgebunden, um Nahrungsquellen zu erschließen. Das steckt in uns (Trieb) und damit muss man sich immer wieder auseinander setzen, weil Töten und Morden zu 'unserem' Handwerk (des Menschen) gehört. Deswegen haben sich viele Gesellschaften Regeln (Gesetze) gegeben, dies zu kanalisieren und zwischen mehr oder weniger gerechtfertigten Motiven fürs Töten unterscheiden zu können. Und dabei wird dem 'schlecht' motivierten Töten, der Begriff 'Morden' zugeschoben. Die Frage ist, ob auch 'Rache ähnliche' Motive gern gesehen und ausgelebt werden müssen (Rache ist ein phychische Realität) oder ob man sich an dieser Stelle 'gemeinschaftlich' und 'vorsorglich' eine Barriere aufbaut. Und es ist halt die Diskussion, wie man mit den 'Rachegefühlen' umgeht ... die Vorlage ist ja auch schon uralt: 'Auge um Auge' oder alternativ: 'Liebe auch deinen Feind und halte im auch die andere Wange hin (also opfere dich lieber, als dass du dich verteidigst)'

Videogames sind weder harmlos noch hätten sie Anhänger, wenn sie nicht 'Triebe' (Triebkräfte unsere Phyche) aufgreifen würden ... sie bieten eine legitime Möglichkeit, etwas auszuleben, was man zweckmäßigerweise nicht in der Realität ausleben sollte ... das ist auch ein Grund, warum sie eine Existenzberechtigung besitzen ...

Itari

Und weil es der Trieb ist, rechtfertigt es das verhalten?

Man sollte aus der Vergangenheit lernen. Manche scheinen aber davon sehr resisten zu sein...

MfG
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itari

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Und weil es der Trieb ist, rechtfertigt es das verhalten?NAS-Newbie

Nein - auf keinen Fall. Es rechtfertigt nur das Ringen um Positionen, denn den Trieb kriegst ja nicht weg. Es steckt in uns allen drinne ... deswegen haben wir ja unsere 'schwarze' Seite der Seele und dieser muss man sich stellen. Verdrängen macht das ja bekanntlich nicht besser :D

Nun scheint es, als könnte sich die Politik in der Schweiz vor einer Stellungnahme drücken. Schade. Es hätte schon was, wenn gerade die Schweiz ein Problem im Umgang mit der Todesstrafe bekommen hätte ...

Itari
 

jahlives

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@itari
Das ist aber kein Trieb zum Töten, sondern mehr ein Trieb nach Nahrung der in unseren Vorfahren steckte (und natürlich auch noch in uns).
Das ist doch der natürliche Überlebensinstinkt einer jeden Art. Natürlich gibt es in der Tierwelt auch etliche Beispiele wo nicht primär wegen Nahrung, sondern wegen Status oder Rangordnung getötet wird (Schimpansen können ja unglaublich "brutal" sein). Allerdings denke ich, dass der Trieb nach Nahrung stärker ist als der Trieb nach einer Hackordnung in der Gruppe ;)

@nas-newbie
Solche Triebe dürfen gar nichts rechtfertigen, allerdings können sie ein Verhalten erklären. itari hat recht, wenn er sagt ohne Triebe hätten wir nicht überlebt. Triebe sind nicht einfach per se schlecht.
Ich denke es hängt auch davon ab wie man Trieb definiert. Letztendlich sind es ja Zwänge und dabei gibt es zwei grundsätzlich verschiedene Arten: Zum einen Zwänge/Triebe, die in unseren Genen stecken und zum anderen gesellschaftliche/kulturelle Zwänge. Gleichsetzen würde ich diese beiden Arten nicht.
Ein Bsp zum Unterschied: Wenn du jemanden in echter Notwehr killst, dann bist du "nur" deinem genetischen Überlebensinstinkt gefolgt. Wenn du jedoch jemanden aus kulturellen/gesellschaftlichen Zwängen heraus tötest (z.B. Ehrenmorde) ist das etwas total anderes als im ersten Fall.
Im ersten Fall würde dein Trieb zum Überleben imho dein Verhalten nicht nur erklären, sondern sogar rechtfertigen (das sieht der Gesetzgeber ja ähnlich)
 
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